Bernhard
Virtueller Workshop-Leiter
Bernhard bringt den Umgang mit Aquarellfarben mit einer Mischung aus Präzision und Lockerheit bei, die sofort auffällt. Seine Methode? Er verwebt alltägliche Szenarien in den
Unterricht – wie man die Lichtreflexe auf einer Kaffeetasse einfängt oder das wechselhafte Blau eines Himmels am frühen Abend. Theorie bleibt dabei nie abstrakt; sie wird in greifbare
Aufgaben übersetzt, die manchmal überraschend banal wirken, aber genau darin liegt der Trick. Und dann, völlig unerwartet, erzählt er eine kurze Anekdote – etwa von einem missglückten
Versuch, eine nasse Leinwand in der Straßenbahn zu retten. Sein Unterrichtsstil ist unberechenbar, aber durchdacht. Mal fordert er die Gruppe heraus, indem er bewusst auf genaue
Anweisungen verzichtet, mal ermutigt er mit einem beiläufigen „Das sieht doch schon aus wie ein kleiner Monet, oder?“. Es ist, als würde er die Angst vor Fehlern einfach aus dem Raum
wischen. Sein Hintergrund? Jahrelang hat er mit Menschen gearbeitet, die unterschiedlicher nicht sein könnten – von frischen Uni-Absolvent:innen bis zu Menschen, die nach 20 Jahren im
Beruf plötzlich etwas Neues wagen wollten. Interessant ist, wie er die Vielfalt seiner Erfahrungen in den Unterricht einbindet. Einmal erklärte er, wie er bei einer
Architekturstudentin eine falsche Perspektive in ihrer Zeichnung bemerkte – und daraus eine Diskussion über die Schönheit des Unperfekten machte. Seine Zusammenarbeit mit Kolleg:innen
aus anderen Fachrichtungen bringt oft unerwartete Wendungen in den Unterricht. Plötzlich wird ein Konzept aus der Biologie herangezogen, um Farbverläufe zu erklären. Und dann, bevor
man es merkt, hat er die Klasse dazu gebracht, über das Verhältnis von Chaos und Ordnung in einer Komposition nachzudenken.